Pubertät: Chaos im Kopf

Alle Menschen befinden sich mal in der Pubertät. Das ist die Phase, in der du kein Kind mehr bist, aber auch noch nicht erwachsen und gehört zum Leben dazu. In diesem Video zeigen wir dir, was sich in deinem Gehirn verändert, wenn du in die Puberät kommst und was es eigentlich mit Hormonen auf sich hat. Die können nämlich ganz schön viele starke Gefühle in dir auslösen, vor allem in der Pubertät.

Nest mit Eiern

Wenn eine Person Stimmungsschwankungen hat, bedeutet das, dass ihre Gefühle sehr schnell umschlagen. Sie fühlen sich z.B. in einem Moment noch entspannt und kurz darauf werden sie vielleicht traurig, müssen manchmal sogar weinen, fühlen sich auf einmal genervt oder aufgedreht und können nicht mehr aufhören zu lachen. Vor allem in der Pubertät kommen Stimmungsschwankungen immer wieder vor. Das liegt daran, dass der Körper in dieser Zeit eine Menge Hormone produziert und ist ganz normal.

Erinnerst du dich an eine Situation, in der du weinen musstest und gar nicht genau gewusst hast, warum? Was hat dir in dieser Situation geholfen?

Hast du Ideen, wie du du damit umgehen könntest, wenn du dich besonders wütend, genervt oder gereizt fühlst? Und was wünscht du dir dann von den Personen in deinem Umfeld?

Welche Personen fallen dir ein, die du um Hilfe bitten könntest, wenn es dir nicht gut geht? Mit wem kannst du gut reden und von wem fühlst du dich häufig verstanden?

Was kann ich tun, wenn ich kurz vorm Durchdrehen bin?

Wenn du merkst, dass du gerade sehr gereizt bist oder dich sogar kurz vorm Explodieren fühlst, dann ist das schon einmal ein super Anfang, wenn du das für dich benennen kannst. Diese Gefühle sind ganz normal, vor allem in der Pubertät. Es kann helfen die Situation oder das Gespräch, in dem du dich gerade befindest, zu unterbrechen, indem du z.B. sagst: „Ich brauche mal kurz frische Luft!“ oder „Ich brauch jetzt einen Moment für mich alleine“. Dann kannst du hinausgehen oder dich wegdrehen, kurz die Augen schließen und einmal tief durchatmen. Wenn du merkst, dass diese Gefühle nicht so schnell verschwinden, kannst du dir einen Ort suchen, an dem du eine längere Zeit alleine sein kannst.

 

Um diese unangenehmen Gefühle aus deinem Körper hinauszubekommen, kann es dir dann vielleicht helfen…

  • …einmal ganz laut in einen Polster zu schreien.
  • …ins Freie zu gehen und eine Runde zu laufen oder spazieren zu gehen.
  • …dich auf etwas Beruhigendes in deiner Umgebung zu konzentrieren, z.B. auf Blätter, die sich im Wind bewegen oder auf Vogelgezwitscher.
  • …Kopfhörer aufzusetzen, Musik aufzudrehen und einfach mal alles hinauszuschütteln.
  • …einfach mal aufzuschreiben, was dir gerade durch den Kopf geht (ganz frei, das musst du niemandem zeigen)
  • …in einem Tagebuch festzuhalten, in welchen Situationen diese unangenehmen Gefühle kommen.

 

Wichtig ist, dass du dir Zeit für deine Gefühle nimmst und sie nicht hinunterschluckst.

Woran erkenne ich eine Depression?

Manchmal fühlen wir uns nicht so gut. Das kann z.B. daran liegen, dass wir uns mit jemandem gestritten haben, den wir gernhaben, Liebeskummer haben oder eine Note auf einen Test bekommen, mit der wir nicht zufrieden sind. Besonders in der Pubertät kann es aber auch vorkommen, dass wir manchmal gar nicht wissen, warum wir uns traurig oder niedergeschlagen fühlen. Das ist okay. Es vergeht wieder und du bist damit nicht allein. Manchmal kann es auch sein, dass dieser Zustand einige Tage anhält, bevor er wieder vergeht.

 

Sollten diese Gefühle aber so stark werden, dass du …

  • …dich über einen längeren Zeitraum in dein Zimmer zurückziehst,
  • …nicht mehr in die Schule gehen oder Freund*innen treffen magst,
  • …du gar keinen Appettit hast oder aber sehr viel größere Mengen als sonst isst,
  • …du nicht schlafen kannst oder aber sehr viel mehr schläfst als sonst,
  • …es dir immer schwerer fällt Dinge zu finden, die dir Spaß machen,

 

… dann ist es wichtig, mit einer Vertrauensperson darüber zu sprechen und zu überlegen, ob ihr gemeinsam nach professioneller Hilfe sucht.

Wo kann ich Hilfe bekommen, wenn ich denke, dass ich eine Depression habe?

Wenn du vermutest, dass du eine Depression haben könntest, kann es zuallererst einmal helfen, mit einer Vertrauensperson aus deinem Freundeskreis oder deiner Familie darüber zu sprechen. Eine Depression ist nichts, wofür du dich schämen musst. Wenn du nicht mit jemandem aus deinem Umfeld darüber sprechen möchtest, kannst du dich auch anonym und kostenlos an die Telefonnummer 147 von Rat auf Draht wenden. Vielleicht findest du im Internet auch eine Beratungsstelle für Jugendliche in deiner Nähe, diese sind häufig kostenlos. Wenn du dich besonders unwohl fühlst, kann es auch sinnvoll sein, dir professionelle Hilfe bei einer Therapeutin oder einem Psychologen zu holen.

Was kann ich tun, wenn ich etwas gesagt habe, das ich gar nicht so gemeint hab und es mir dann leid tut?

Sowas kann uns immer wieder im Leben passieren, auch noch, wenn wir schon erwachsen sind. Wenn es dir wichtig ist, die Situation zu klären, dann überlege zuerst, was du der Person gerne sagen möchtest. Um deine Gedanken zu ordnen kann es auch helfen, das erst einmal für dich aufzuschreiben. Du kannst auch überlegen, warum du in dieser Situation so reagiert hast. Vielleicht möchtest du der Person in einem Gespräch deine Gefühle erklären und ihr sagen, was dir jetzt wichtig wäre. Das kann der anderen Person helfen, zu verstehen, warum du so reagiert hast. In dem Gespräch könntest du dich auch bei ihr entschuldigen, wenn du das möchtest. Wenn es dir schwer fällt, darüber zu reden kannst du der Person auch einen Brief oder eine gut durchdachte Nachricht schicken.