Geschlechterrollen: Typisch Mädchen, typisch Bub?

Unsere Kinder sind Geschlechterrollen ausgesetzt. Eltern und Bezugspersonen können diese Labels und Schubladen mit Kindern aber schon von klein auf thematisieren, indem sie diese offen besprechen. Dadurch helfen wir ihnen, ihr Bewusstsein dafür zu schärfen. Eine wichtige Botschaft ist, dass Kinder sich nicht verbiegen müssen, nur um dazuzugehören. Wir alle tragen eine unglaublich große Vielfalt in uns, die sich ohnehin nicht in Schubladen zwängen lässt.

Sollten Geschlechterrollen und -zuschreibungen dafür benutzt werden, dass Kinder ausgegrenzt oder gemobbt werden, liegt die Verantwortung bei uns Erwachsenen, einzuschreiten.

Bohne und Wurst

Ist dir das Gendersternchen * in unseren Texten schon aufgefallen? Wir benutzen es, um in unserer Sprache darauf hinzuweisen, dass es eben mehr als zwei Geschlechter gibt und weitaus mehr als zwei Möglichkeiten, das eigene Geschlecht auszudrücken. Sprache ist übrigens etwas sehr Wichtiges, weil wir mit unseren „Sprachbildern“ auch Wirklichkeit erzeugen. Das heißt, wie wir über etwas sprechen beeinflusst auch, welche Bilder in unseren Gedanken und den Gedanken unserer Gesprächspartner*innen entstehen.

 

Mädchen sind so… und Jungen sind so…-Sätze können sehr einschränkend wirken wenn es darum geht, zu lernen, über die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen zu sprechen. Je offener wir uns begegnen und miteinander umgehen, uns voneinander erzählen und uns austauschen, desto mehr Möglichkeiten können wir auch finden, uns und unsere Empfindungen auszudrücken.

Welche Sprachbilder erzeugst du in Bezug auf Geschlechter?

Was fällt dir auf?

Kannst du dich daran erinnern, was dir als Kind über das Mann-sein und Frau-sein und Anders-sein vermittelt wurde?

Und wenn ja, wie findest du das heute?

Was hättest du dir von den Erwachsenen in deinem Umfeld gewünscht?

Was bedeutet Inter?

„Inter“ ist die Abkürzung für Intergeschlechtlichkeit und stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „inmitten, zwischen“.

 

Es gibt Menschen, deren biologisches Geschlecht (beispielsweise die sichtbaren Geschlechtsmerkmale wie Vulva oder Penis) nicht den medizinischen Normen von „männlich“ oder „weiblich“ eindeutig entsprechen, sondern sich irgendwo dazwischen bewegen. So kann es beispielsweise sein, dass eine Person einen Penis und gleichzeitig Busen oder eine Vulva und einen Vollbart hat. Wichtig zu wissen ist, dass alle diese Körper vorkommen und niemand dafür beleidigt, gemobbt, ausgegrenzt oder diskriminiert werden darf.