Selbstbefriedigung: Ganz wie es dir gefällt!

Welche Berührungen Menschen angenehm finden, ist unterschiedlich. Das Berühren der eigenen Genitalien, um sexuelle Lust zu erzeugen, nennt man Selbstbefriedigung oder Masturbation. Es ist ganz normal, wenn du neugierig darauf bist und es ist auch normal, wenn du keine Lust darauf hast. Selbstbefriedigung kann eine gute Möglichkeit sein, deinen Körper besser kennenzulernen und Stress oder Anspannung abzubauen. Es gibt dabei kein richtig oder falsch, aber wenn du es machst, dann am besten an einem Ort, an dem du ungestört bist und deine Ruhe hast.

 

Und egal was du gehört hast, Selbstbefriedigung ist nicht schädlich für deinen Körper.

Bohne und Wurst

Es kommt immer wieder vor, dass sich Menschen schämen, wenn sie sich selbst befriedigen. Das kommt daher, dass lange Zeit behauptet wurde, Masturbation sei schädlich für den Körper. Das wurde sogar manchmal von Ärzten und Ärztinnen behauptet, aber mittlerweile weiß man: Das stimmt nicht!

 

Auch heute gibt es noch viele Gerüchte rund um das Thema Selbstbefriedigung. Es wird zum Beispiel behauptet, dass Menschen keine Kinder mehr kriegen können, wenn sie oft masturbieren. Aber auch das stimmt nicht!

 

Manche Menschen sagen außerdem, dass sich Selbstbefriedigung nicht gehört, vor allem dann nicht, wenn eine Person in einer Beziehung ist und einen Freund oder eine Freundin hat. Aber bei Selbstbefriedigung geht es um deine Beziehung zu deinem eigenen Körper und eigentlich geht es niemanden etwas an, ob du masturbieren möchtest oder nicht. Das betrifft nur dich und deshalb bestimmst du das allein – egal, ob du gerade in einer Beziehung bist oder nicht.

Fallen dir Personen ein, mit denen du über Selbstbefriedigung sprechen kannst?

Wo kannst du ungestört deinen Körper erkunden?

Welche Berührungen findest du angenehm?

Wie oft darf ich mich selbstbefriedigen?

Es gibt kein Limit dafür, wie oft man sich selbst befriedigen darf. Solange es dir gut tut und keine Schmerzen bereitet, ist nichts dagegen einzuwenden. Wenn eine Person so oft masturbiert, dass es sie in ihrem Alltag einschränkt, dann ist es wichtig, dass sie mit einer Vertrauensperson darüber redet.

Darf man sich überall selbstbefriedigen?

Nein. Grundsätzlich ist es nicht erlaubt, an öffentlichen Orten zu masturbieren. Das liegt daran, dass sich dort auch andere Menschen aufhalten und die könnten sich davon gestört fühlen. Außerdem sind dort vielleicht auch Kinder anwesend. Am besten ist, du suchst dir dafür ein ruhiges Plätzchen, an dem du ungestört bist.

Was ist, wenn ich keine Lust darauf habe mich selbst zu befriedigen?

Das ist absolut normal. Niemand muss sich selbst berühren, wenn er/sie keine Lust darauf hat. Das Gerücht, dass man sich regelmäßig selbst befriedigen sollte, weil sich die Samen sonst anstauen und die Hoden deshalb blau färben, stimmt nicht. Samen werden nach einer Zeit vom Körper einfach wieder abgebaut.

Kann man zu jung oder zu alt sein, um sich selbst zu befriedigen?

Menschen aus allen Altersgruppen masturbieren. Es kann schon bei Babies und Kleinkindern vorkommen, dass sie sich an den Genitalien berühren und das angenehm finden. Und genauso ist es bei Menschen, die schon sehr alt sind. All das ist ganz normal.

Stimmt es, dass sich Jungs öfter selbstbefriedigen als Mädchen?

Grundsätzlich ist es sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen so, dass ihr Körper in der Pubertät beginnt, viele Sexualhormone zu produzieren. Deshalb werden die meisten Menschen in dieser Zeit irgendwann neugierig auf Sexualität und spüren neue sexuelle Gefühle, unabhängig davon, welches Geschlecht sie haben. Allerdings gilt es in unserer Gesellschaft für Jungs eher als “normal”, wenn sie sich selbstbefriedigen, als für Mädchen. Das kann dazu führen, dass sich Mädchen vielleicht nicht trauen ihren Körper zu erforschen oder sich für Selbstbefriedigung mehr schämen und es deswegen weniger oft machen. Vielleicht sprechen sie einfach auch nur weniger darüber als Jungs. Es liegt aber nicht daran, dass sie grundsätzlich weniger Interesse an Sexualität oder weniger sexuelle Lust haben. Die gute Nachricht ist: Dieses Bild verändert sich langsam.