Ausgesprochen aufgeklärt: Gemeinsam wachsen

Wie kann ich mit Fragen von Kids umgehen, die sich auf erwachsene Sexualität beziehen? Wie tun, wenn Kinder Einflüssen ausgesetzt sind, die ganz sicher nicht altersadäquat sind, wie zum Beispiel Songs im Radio, sexualisierten TV Sendungen, Werbungen etc.? Welche Aussagen schüchtern Kinder eher ein? Welche führen dazu, dass uns unsere Kinder nicht mehr aufsuchen werden, wenn sie Fragen haben? Wie kann eine altersadäquate Medienerziehung aussehen?

 

Viele dieser Fragen beschäftigen Eltern, Bezugspersonen und Pädagog*innen im Laufe der Zeit. Wir können und wollen unsere Kinder nicht vor der Welt isolieren, aber wir können sie begleiten und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn wir das tun, entstehen tolle Gesprächsmöglichkeiten mit Kindern, in denen wir uns mit ihnen über Sexualität und Werte unterhalten können, ohne sie dabei mit zu komplizierten Inhalten zu überfordern.

Bohne und Wurst

Wusstest du, dass…

… Kinder von Geburt an sexuelle Wesen sind, die ihren Körper ganz selbstverständlich entdecken und dazu auch immer wieder Fragen haben?

 

… es Kindern ein Leben lang nützt, wenn sie in einem Umfeld aufwachsen, dass es ihnen ermöglicht, ihre Gefühle erleben und ausleben zu dürfen? Dadurch machen sie (und wir Erwachsenen ebenso) die Erfahrung, dass ein Gefühl, so stark es auch im Moment ist, irgendwann wieder abflaut.

 

… es eine sehr hohe Kunst ist, wenn Kinder ihre Gefühle benennen können? Dadurch erwerben und stärken sie die Fähigkeit auszudrücken, was ihnen guttut und was nicht.

 

…es wichtig ist, dass Kinder ihren eigenen Körper erleben und spüren dürfen? Das tun sie z.B. beim Laufen, Springen, Toben, Tanzen, Planschen, Sand spielen, in der Erde wühlen und und und…

Als du selbst ein Kind warst, gab es da eine Person bei der du das Gefühl hattest, dass du immer nachfragen kannst, wenn dich etwas beschäftigt?

Und wenn ja, weißt du noch, wie diese Person auf deine Fragen reagiert hat?

Kannst du dich an Situationen erinnern, in denen (deine) Kinder dir besonders herausfordernde Fragen gestellt haben?

Wie bist du mit diesen Fragen umgegangen?

Wenn es um Sexualität geht, welche Werte findest du wichtig und welche möchtest du an Kinder und Jugendliche weitergeben?

Worauf kann ich achten, wenn ich mit Kindern über Sexualität spreche?

Mit Kindern über Sexualität zu sprechen und ihre Fragen angemessen zu beantworten ist nicht immer leicht. Hier sind ein paar Dinge, an die du denken kannst.

  • Kinder sind neugierig und stellen viele Fragen, weil sie Informationen über die Welt sammeln, die sie umgibt. Neugierde und Fragen in Bezug auf den Körper sind also ganz normal. Du kannst sie konkret und kurz beantworten.
  • Wenn du auf Fragen, die Kinder zu Sexualität haben eingehst bzw. diese beantwortest, dann vermittelst du ihnen gleichzeitig, dass du eine vertrauenswürdige Informationsquelle bist und sie mit dir auch in Zukunft über diese Themen sprechen können.
  • Die korrekten Begriffe für Körperteile wie Penis, Eichel, Vorhaut, Hoden, Vulva, Scheidenlippen, Samen- und Eizelle oder Gebärmutter sind für Kinder so aufregend wie die Begriffe Ellbogen und Bauchnabel. Für Kinder sind das ganz normale Fakten über ihren Körper. Es ist also vollkommen in Ordnung und auch sinnvoll, diese Begriffe zu verwenden. Alle Körperteile benennen zu können hilft Kindern dabei, ein Körpergefühl zu entwickeln.
  • Du musst nicht alles bis ins Detail erklären, meist reicht eine konkrete, altersadäquate Antwort auf genau die Frage, die dir gestellt wurde.
  • Wenn dir gerade keine passende Antwort einfällt, dann kannst du jederzeit sagen Das ist eine gute Frage, über die ich noch Nachdenken möchte. Ich sag dir später mehr dazu okay? Oder Wow, tolle Frage. Da weiß ich jetzt gerade gar keine Antwort darauf. Wie wärs, wenn ich ein bisschen über deine Frage nachdenke und wir später weiter sprechen? (Wichtig ist, dass dieses Gespräch dann zu einem späteren Zeitpunkt auch wirklich nochmals aufgegriffen wird.)